Wachstumsfaktoren

Wachstumsfaktoren
Wạchs|tums|fak|to|ren 〈[-ks-] Pl.〉 tierisches u. pflanzliches Wachstum beeinflussende Stoffe (pflanzl. u. tier. Hormone, Vitamine)

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Wachstumsfaktoren,
 
1) Pflanzenbau: Einflüsse der Außenwelt, die für das Wachstum der Pflanze notwendig sind, z. B. Kohlendioxid, Licht (hemmt häufig das Wachstum, sodass die meisten Pflanzen nachts stärker wachsen), Wasser, Minerale.
 
 2) Physiologie: Proteine und Peptide, die in Zellen den Übergang vom Ruhezustand in die Phase der Nukleinsäuresynthese des Zellzyklus stimulieren und dadurch Zellteilung (Wachstum) und Differenzierung (Organentwicklung) sowie die Wundheilung fördern. Für den jeweiligen Zelltyp existieren spezifische Wachstumsfaktoren; sie werden an spezifischen Rezeptoren an der Membran der Zielzellen gebunden, in denen sie eine Kaskade von Reaktionen in Gang setzen, die in einer Phosphorylierung bestimmter Proteine mündet. Zahlreiche Onkogene kodieren entweder Wachstumsfaktoren oder Rezeptoren für Wachstumsfaktoren, deren Überaktivierung zu einem Verlust der Wachstumskontrolle führt; den Wachstumsfaktoren wird deshalb auch eine Bedeutung bei der Krebsentstehung zugesprochen. Beispiele für Wachstumsfaktoren sind: koloniestimulierende Faktoren (englisch colony stimulating factors, Abkürzung CSF), epidermaler Wachstumsfaktor (EGF; GF Abkürzung für englisch growth factor), Erythropoietin, Nervenwachstumsfaktor (NGF).
 
Gentechnisch hergestellte Wachstumsfaktoren werden klinisch u. a. zur Anregung des Wachstums roter Blutkörperchen (Erythropoietin) sowie weiterer Zelltypen des Blutes und des Immunsystems (z. B. CSF) angewendet.

Universal-Lexikon. 2012.

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